Die Kelten glaubten an die Kraft der Natur: Sie schrieben Pflanzen und Bäumen bestimmte Eigenschaften…
Robinienflechtzäune im Fokus: Wie giftig sind Robinien?
Im Mai und Juni lockt sie verführerisch mit langen Trauben weißer Blütenpracht. Der starke Duft der Schmetterlingsblüten lädt zur frühsommerlichen „Bienenweide“: Reichlich Nektar gegen Bestäubung heißt das Angebot. Wer aber die Robinie mit Rinde und Blättern fressen will, bekommt eine Abfuhr…
Wie viele andere Pflanzen schützt sich die Robinie gegen Freßfeinde, und das gleich doppelt mit Stachel und Gift: Die jungen Triebe erwehren sich mit Dornenpaaren und alle Pflanzenteile außer den Blüten enthalten Robin und Phasin, sogenannte Lektine. Mit diesen Gemischen aus toxisch wirkenden Eiweißen (Proteinen) ist der schöne Silberregen nicht ungefährlich:
Wenn Rinder, Pferde, Hunde, Katzen, Nager oder Vögel die Rinde, Samen oder Blätter von Robinien fressen, kann das für sie tödlich ausgehen – es kommt auf die Menge an. Weil die Rinde süßlich riecht und schmeckt, sind auch Kinder gefährdet. Besonders nach Verzehr von Samen aus den großen Schoten kommt es zu Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen, Krämpfen und Durchfall. Die Giftigkeit für Mensch und Tier ist also unterschiedlich und abhängig von der verzehrten Menge.
Das Robin befindet sich hauptsächlich in der Rinde und ist verglichen mit dem Phasin nur gering giftig. Als Phasin bezeichnet man die Lektine, die speziell in Hülsenfrüchten vorkommen, also in Bohnen, Erbsen, Linsen usw. Und jetzt aufgepasst: In der Gartenbohne ist es weit höher konzentriert als in der Robinie!
[sub]Müssen wir uns jetzt vor grünen Bohnen und Robinien hüten?[/sub]Natürlich nicht! Phasin kann durch Kochen unschädlich gemacht werden: Vergiftungsrisiko besteht nur beim Verzehr roher Pflanzenteile. Und übrigens verzeichnet das Bundesumweltministerium weder Bohnen noch Zwiebeln, die auch für Hunde und Katzen schädlich sind, als Giftpflanzen – ebenso wenig die Robinie,
[hr]