Unser attraktiv gestaltetes Faltblatt zu den neuen Nistkästen aus Lärchenholz informiert über Gestaltung, Besonderheiten und…
Eisige Heilige: Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
Jeder (Hobby-)Gärtner denkt vor dem Pflanzen daran: „Die Eisheiligen abwarten!“ Aber stimmt die uralte Bauernregel heute noch und was haben die Gedenktage für die Heiligen Anfang Mai eigentlich mit dem Wetter zu tun? Wier klären auf, was es mit „der kalten Sophie“ und den „gestrengen Herren“ oder „Eismännern“ auf sich hat.
Mitte Mai erinnern fünf Gedenktage an Bischöfe oder Märtyrer aus dem 4. oder 5. Jahrhundert:
- 11. Mai: Mamertus, Bischof von Vienne
- 12. Mai: Pankratius, frühchristlicher Märtyrer
- 13. Mai: Servatius, Bischof von Tongeren
- 14. Mai: Bonifazius, frühchristlicher Märtyrer
- 15. Mai: Sophia, frühchristliche Märtyrerin un Mutter dreier geweihter Jungfrauen.
Die fünf waren Wetterheilige, die die Bauern um günstiges Wetter anriefen oder um Hungersnot abzuwenden. Und damit sind wir auch schon bei der Verbindung zu den Eisheiligen. Denn aus der jahrhundertelangen Erfahrung und Wetterbeobachtungen hat sich die Bauernregel entwickelt, dass das milde Frühlingswetter erst nach der „kalten Sophie“ stabil wird. Regionale Unterschiede zeigt die Reihenfolge der Eisheiligen: Während in Norddeutschland Mamertus als erster Eisheiliger gilt, ist es im Süden Deutschland Pankratius. Das ist kein Wunder, denn die von Norden kommende Kaltluft kommt meist erst einen Tag später im Süden an.
Und darum geht es – um regelmäßige Kaltlufteinbrüche in der zweiten Maidekade, die zur Entstehung der historisch gewachsenen Bauernregel geführt haben. Dieses Phänomen ist begründet: Ab Anfang Mai erwärmen die höheren Temperaturen das europäische Festland schneller als das Meer. Durch die Temperaturunterschiede zwischen Land und Meer entstehen Tiefdruckgebiete, die die warmen Luftschichten nach Norden lenken, während arktische Polarluft nach Mitteleuropa strömt. In sternenklaren Nächten kann es dann sogar wieder zu Nachtfrösten kommen.
Deshalb sollten frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen nach draußen gesetzt werden. Das ist soweit verständlich und nachvollziehbar, schließlich vertraut man der alten Bauernregel ja. Oder?
Gut, es gibt einen Haken. Denn die Bauernregel ist Jahrhunderte vor der gregorianischen Kalenderreform entstanden. Wie alle Heiligengedenktage sind auch die Eisheiligen ohne Datumsanpassung geblieben: Sie verschieben sich nach unserem heute gültigen Kalender eigentlich um elf bis zwölf Tage nach hinten. Und dieser Rechnung entspricht auch eher die Wetterstatistik, die in der Zeit vom 21. bis 23. Mai am häufigsten eine Nord-/Nordost-Wetterlage aufweist.
Bauernregel hin oder her: Für einige Gemüse beginnt die Aussaat schon im Februar und März, zum Beispiel für Salat, Spinat, Zwiebeln, Karotten, Radieschen und Spitzkohl. Wer den späten Eisheiligen ein Schnippchen schlagen will, ist mit Hochbeeten und Frühbeeten gut beraten. Wir empfehlen deshalb einen Blick in unser »Gartenzubehör!